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Liebe Unverzagte,
das Schreiben des Editorials bedeutet immer ein Zurückblicken auf die vergangenen 4 Wochen. Was ist passiert, was hat mich bewegt, welche Momente und Ereignisse haben es geschafft, an der – leider – immer wieder vorhandene Resignation ob all der Scheiße zu rütteln, sei es durch Freude oder Wut. Und – leider zum Zweiten – überwog Letzteres deutlich. Dabei sprechen mir die Gefährt*innen von Black Mosquito aus der Seele, wenn sie schreiben:
„Die Katastrophe ist nicht, was kommt, sondern das, was ist. Fast 20.000 durchgeknallte Rassist*innen wollen das Abendland (nicht nur) in Dresden retten; in Frankreich reichen ein paar satirische Zeichnungen aus, dass 12 Menschen ermordet werden. Antisemitische Übergriffe auf jüdisch aussehende Menschen häufen sich. Anschläge auf Flüchtlingsheime stehen seit Langem auf der Tagesordnung. Alles so ziemlich zum Kotzen, zum Schreien, zum …!“
Ja, zum was eigentlich? Verzweifeln? Resignieren? Gar völlig aufgeben? Glücklicherweise ist zumindest der Autor dieser Zeilen davon noch weit entfernt, denn solange der kleine Utopist in meinem Kopf bei solchen Zeilen noch vehement „So weit kommt’s noch!“ schreit, heißt meine Antwort auf die Frage: Weiter! Getreu dem alten Motto: ‘Solange mit der Scheiße weitermachen, bis die Scheiße aufhört! Solidarisch, wütend und widerständig.’ Denn bei all der grau-braun-blauen Suppe um uns herum gibt es ja glücklicherweise viele, wenn auch kleine, Lichtblicke, aus denen mensch Mut, Kraft und Hoffnung schöpfen kann.
Einige davon sind Thema der Beiträge in dieser Ausgabe. Viele weitere findet ihr in eurer Umgebung und noch mehr auf den Nachrichtenportalen unserer großen Familie. Einer sei aus persönlichem Interesse hier besonders erwähnt: Kobanê ist befreit! Die Verteidigungskräfte der Kurd*innen haben es geschafft, den IS aus der Stadt und darüber hinaus bereits aus einigen weiteren Dörfern zu vertreiben. Natürlich ist nicht aller Tage Abend, der IS ist nicht verschwunden und auch das Verhalten der Türkei wird in den nächsten Monaten genau zu verfolgen sein. Aber das soll den aktuellen Erfolg nicht schmälern, denn wer hätte das bei Beginn der Belagerung schon hoffen können? Deshalb die besten Wünsche und viel Kraft nach Nordsyrien.
Den geschätzten Leser*innen dieser Jammerzeilen wünsche ich eine interessante Lektüre und einen kämpferischen Februar.
Cln für die Redaktion
ps.: Für alle, die nicht des Französischen mächtig sind, hier noch die Übersetzung der Karikatur auf dem Cover: „Gott existiert nicht… – Doch!“