Demonstrationen, Kundgebungen, Spaziergänge in die Natur, Aufmärsche, Saalveranstaltungen, Kulturfeste, Aufführungen, Feten und Feiern – das alles und noch viel mehr gehörte im letzten Jahrhundert zum Repertoire der Arbeiterbewegung und sozialistisch ausgerichteter Gruppen am 1. Mai. Im Kaiserreich war er oftmals verboten, die Feiernden wurden entlassen und auf die „Schwarze Liste“ gesetzt; zwischen Duldung, Integration und Verbot setzte er sich in der Weimarer Republik durch; die Nazis pervertierten ihn zum „Tag der (nationalen) Arbeit“; in der Bundesrepublik wurde ihm sein letzter revolutionärer Elan geraubt, statt Klassenkampf wurde nun Sozialpartnerschaft propagiert. Und doch kommt es an diesem Tag immer wieder zu Reibereien, finden gewerkschaftliche, „revolutionäre“ und „alternative“ Demonstrationen und Maifeiern statt. Ein Rückblick auf über 100 Jahre 1. Mai-Feste in Dortmund ist zugleich auch ein Blick auf den jeweiligen Stand der sozialen Bewegungen. Dabei soll aber besonderes Augenmerk auf die Frage gelegt werden, wie die antiautoritären Bewegungen diesen Tag genutzt haben.
Die Veranstaltung wird ausgerichtet von der Geschichtswerkstadt Dortmund und findet im Rahmen des anarchistischen 1. Mai statt: https://1maidortmund.noblogs.org/
Am 12.4. ab 19.00 Uhr im anarchistischen Buch- und Kulturzentrum Black Pigeon, Scharnhorststr. 50, 44147.