21. April ab 19.00 Uhr – Im Anarchistischen Buch- und Kulturzentrum – Black Pigeon, Scharnhorststr. 50, 44147 Dortmund
Zum Inhalt:
„Als ich am 25. Juni 1922 in der westfälischen Fabrikstadt Lüdenscheid
das gebrochene Licht in einem Mietshaus erblickte, war?s gerade rot
auf dem Kalenderblock.“ Der kleine Egon Neuhaus ist ein Sonntagskind.
Und sehr dünn, ein „Spinnewipp“, ein Spinnweben. Nach wenigen Jahren
geht die Ehe der Eltern in die Brüche, das Kind wird zur Großmutter
gegeben. 1933 stirbt die Oma, und der „Spinnewipp“ kommt ins Heim.
Dort entdeckt er seinen rebellischen Geist. Er wird bald zur
Landarbeit gezwungen, reißt aus, erlebt die ersten sechs Jahre des
„Dritten Reichs“ hauptsächlich in Erziehungsanstalten, die zweite
Hälfte übersteht er knapp in der Wehrmacht. 1945 gerät er in russische
Gefangenschaft, 1947 kehrt er heim. Da er keine Arbeit findet, schlägt
er sich als Schmuggler, auf dem Bau und später als „Goldgräber“, als
Schrottsammler durch. Er wohnt in Dortmund in einem ehemaligen
Luftschutzbunker, von den Bewohnern ironisch „Paradies“ genannt.
Nebenher beginnt er zu zeichnen. Nach der Währungsreform schließlich
verlässt Neuhaus den Bunker und die Schrottplätze, um in München ein
neues Leben zu suchen.
„Spinnewipp“ ist nicht einfach eine Autobiographie, sondern ein
eminent komischer, mitunter einen derben Ton pflegender Roman, der das
Leben all jener schildert, die bei den Nazis, im Krieg und in der
Nachkriegszeit ganz unten waren. Dabei wird nichts beschönigt und
nichts verschwiegen. Ein beeindruckendes Stück Literatur.“
Mehr Infos zum Buch: Verbrecher Verlag
Es liest Thomas Nueckel vom Theater Metropol, Dortmund.